Am Donnerstag fuhren wir von Bitola nach Thessaloniki. Bitola liegt ja sehr nahe an der griechischen Grenze, so dass die Fahrt die meiste Zeit durch „Mazedonien“ in Griechenland führte. Es war sehr entspannt auf der Straße, Schilder wiesen auf freilaufende Bären hin, doch wir sahen keine. Auf der Fahrt sahen wir sehr viele Obstplantagen, sowohl Kirschen, als auch Äpfel und Pfirsiche. Die Pfirsichernte ist hier jetzt im vollen Gang. Durch Thessaloniki fuhren wir quasi komplett auf einer gut ausgebauten Ringstraße durch. Es ist eine riesige Stadt. Unser Platz lag in der Nähe vom Flughafen. Viel Auswahl an Plätzen hatten wir nicht. Zum Glück fanden wir alles auf Anhieb. Der Vermieter und seine Frau sind Deutsche, die dort in ihrem Wohnwagen leben. Der Platz war ziemlich „gruselig“: eng, vollgestellt mit Autos und Wohnwagen. Nichts zum Wohlfühlen. Die Vermieter allerdings waren sehr gesprächig und hilfsbereit. Wir entschieden uns zu bleiben, weil wir keine Lust hatten, weiter durch die Stadt zu fahren. Die beiden Nächte dort waren dann allerdings auch so ziemlich das schlechteste, was wir bisher erlebt hatten: Lärm von der nahen Ausfallstraße, Bässe von einer Party in der Nähe, Mücken ohne Ende und dann noch warm. Am Nachmittag gab es dann ein Gewitter mit heftigem Regen. Den Bewohnern war das nur zu wünschen, dass es endlich mal wieder regnete. Wegen der Waldbrände in Griechenland hatte zumindest ich so meine Bedenken. Andreas sah es entspannter. In Thessaloniki war aber nichts zu merken, auch keine Rauchwolken. So gingen wir nach dem Regen noch eine Runde im Karree und machten nichts weiter.
Am Freitag machten wir uns ziemlich zeitig los in die Stadt. Unser Vermieter fuhr uns zu IKEA, von hier aus startete der Linienbus in die Stadt. Wir starteten am Markt. Das war einfach toll. Alle breiteten ihre Waren aus. Besonders faszinierten uns die Fischhändler mit ihrem riesigen Angebot an Fisch und Meeresfrüchten. Aber auch Stände mit Obst, Gemüse, Nüsse, Gewürze, Käse, Öl, Klamotten und Haushaltswaren waren zu finden. Auf dem Aristotelesplatz holten wir uns einen Kaffee und eine Teigtaschen und genossen den Blick zum Meer. Anschließend klapperten wir diverse Kirchen und Ausgrabungen ab. Die Temperaturen stiegen auf ca. 34 Grad, was eine Stadtbesichtigung ziemlich herausfordernd macht. Wir liefen im Schatten und hatten genug Wasser dabei. Trotzdem war es ein sehr schöner Tag. Wir liefen ins Kastra Viertel und bestiegen dort den Trigonios Turm. Von dort hat man einen tollen Blick auf die Stadt. Auf dem Rückweg entlang der Stadtmauer machten wir Pause in einer Taverne, wo wir den Ausblick über die Stadt beim Essen weiter genießen konnten. Es gab dort sehr leckeres selbst gebackenes Brot. Wir fragten den Kellner, ob wir eins kaufen könnten. Natürlich machten sie das möglich. Weiter ging es zur Rotunde, dem Galerius-Bogen und zum Schluß zum Weissen Turm am Hafen – dem Wahrzeichen von Thessaloniki. Zurück ging es dann wieder mit dem Bus. Und die 2. Nacht überstanden wir dann auch noch.
Am Samstag fuhren wir dann ziemlich früh los. Auf der Straße sahen wir eine Schildkröte. Wir hielten an und packten sie ins Gebüsch, damit sie nicht von einem Auto überfahren wird. Auf dem Weg zur Halbinsel Athos schauten wir uns im Hinterland von Chalkidiki noch das Städtchen Arnea an. Hier sieht man sehr schön renovierte traditionelle Häuser, in der Ortsmitte steht eine alte Platane mit Springbrunnen, drum herum Cafés und Tavernen, wo sich die Einheimischen trafen. Ein sehr schöner Ort. Im Anschluss machten wir noch eine kleine Wanderung zu einer Kirche auf dem Berg, die im Reiseführer beschrieben war. Hinterher stellten wir fest, daß es eine andere Kirche war. Egal, war trotzdem schön. Wir waren alleine auf weiter Flur, von der Kirche hatte man einen tollen Blick in die Gegend. Am frühen Nachmittag sind wir dann in Ouranoupoli angekommen und haben auch noch einen Platz erhalten. Sehr schöner Campingplatz am Meer. Hier werden wir ein paar Tage bleiben.
Wir sind jetzt an unserem Ziel in Chalkidiki angekommen, wo wir ein paar Tage bleiben wollen. Von Berlin aus bis hierher sind wir 3.380 km gefahren. Die Halbinsel hat ja drei Finger. Wir sind auf dem östlichsten, der Halbinsel Athos. Unser Plan ist, den mittleren Finger, die Halbinsel Sithonia auch noch zu besuchen. Ob wir uns Kassandra, den westlichsten Finger auch noch anschauen, wissen wir noch nicht. Dieser ist wohl touristisch am meisten frequentiert. Die Halbinsel Athos ist nur im oberen Bereich zugänglich. Weiter südlich befindet sich die Mönchsrepublik vom Heiligen Berg. Dorthin haben nur Mönche sowie männliche Pilger mit Extra-Visum Zutritt. Der Ort, wo wir jetzt sind, ist der letzte für Touristen zugängliche. Der Strand ist hier aus feinem Kies und das Wasser sehr klar. Natürlich gingen wir erstmal ins Wasser und ich drehte noch eine Runde auf dem SUP. Hier kann man es aushalten.