Gestern, Montag 09.09.2024, war mal wieder ein Stück fahren angesagt. Wir fuhren ca. 300 km bis nach Estland und sind jetzt in Haapsalu.
Auf dem Weg dorthin machten wir nochmal eine Pause an einem der vielen menschenleeren Strände in Lettland. Das Wetter war noch schön. So nutzte ich die Gunst der Stunde und sprang nochmal in die Ostsee. Andreas chillte solange in der Strandmuschel.
Wir fanden einen schönen Platz. Der Inhaber holt dann immer die Flagge seiner Gäste raus. Das fand ich originell.
Heute, Dienstag 10.09.2024, machten wir auf Wunsch von Kathrin einen Ausflug zur Wollmanufaktur auf die Insel Hiiumaa. Von ihrer Bekannten wusste sie, daß dort u.a. schöne Jacken verkauft werden. Sie wollte gern so eine haben. Vorher informierte ich mich über die Abfahrtszeiten der Fähre und die ungefähren Entfernungen. Wir planten den Ausflug mit dem Fahrrad zu machen, da die Strecke machbar war. Also standen wir mit Wecker auf. Von hier bis zum Fährhafen sind es ca. 8 km. Auf der Strecke sahen wir die Überreste eines Schlosses, was damals genau als Kopie des Merseburgers Schlosses errichtet wurd.
Am Hafen in Rohuküla kam die Fähre dann an. Die Überfahrt nach Heltermaa dauerte 1h 15 Minuten.
Bis zur Wollmanufaktur waren es ca. 14 km. Auf dem Weg dorthin kamen wir an einem Gutshof im Ort Suuremoisa vorbei. Der Gutshof wurde von der Familie Ungern-Sternberg im Jahr 1796 erworben. Die gleiche Familie bzw. deren Nachfahren hatten auch das Schloss erbaut, deren Überreste wir zuvor gesehen hatten. Im Gutshof ist jetzt eine Schule. Man kann aber noch diverse Zimmer als Museum besuchen. Diese Inschriften fanden wir im Speisesaal an der Decke. Toll sah auch die Eingangstür aus.
Weiter ging es auf einer schnurgeraden Straße mit ordentlich Wind heute. Vorbei an einsamen Gehöften, Birkenwäldern und vielen Holzstapeln. Das Wetter hat seit heute hier auch eine herbstliche Note.
Dann erreichten wir die Wollmanufaktur. Ein paar Schafe weiden gleich davor.
Hier wird mit fast 100 Jahre alten Maschinen, die teilweise noch aus der Sowjetzeit stammen, gearbeitet. Man kann diese anschauen und den aufwändigen Prozess der Herstellung von der Wolle bis zum Garn nachvollziehen.
Es gibt auch einen kleinen Verkaufsraum. Dort probierte ich alle möglichen Jacken an und wir machten dann einen Videocall mit Kathrin. Jedoch war nicht die Jacke dabei, die sie sich vorbei auf der Internetseite „schöngeguckt“ hatte. Sie kann diese aber bestellen, die Anfertigung dauert möglicherweise etwas länger, da erst eine bestimmte Menge zusammen kommen muss. Ich kaufte mir dann eine Mütze für den Winter.
Wir fuhren noch weiter in die nächste Stadt Kaina. Dort gibt es eine eindrucksvolle Kirchenruine. Wir fanden dann auch ein kleines Café, wo wir uns ein wenig stärken konnten.
Dann traten wir die Rückfahrt an und erreichten pünktlich unsere Fähre. Von der Fähre zum Stellplatz begann es zu nieseln, aber zum Glück noch kein doller Regen. Der soll heute Nacht kommen.