Am Mittwoch, 04.06.2025, setzten wir unsere Fahrt gen Norden fort. Wir hatten uns eine etwas längere Strecke vorgenommen. Insgesamt fuhren wir an diesem Tag 355 km. Wir passierten Umea auf der E4 und machten einen kurzen Zwischenstopp in Ratan. Dort befindet sich ein Mareograf. Das ist eine Apparatur zur Messung der Landhebung. Wir konnten das Häuschen nur von außen betrachten.

Wir gingen durch den Ort und staunten, daß dort jetzt gerade erst der Frühling beginnt. Die Osterglocken blühten, der Flieder zeigte die ersten Spitzen und die Blüten der Felsenbirne waren noch geschlossen. Manche Bäume waren noch komplett kahl. Wir erleben hier dieses Jahr unseren 2. Frühling.


Auf der Fahrt sahen wir unseren 1. Elch. Leider ging alles sehr schnell. Anhalten konnten wir nicht, da wir auf einer Schnellstraße unterwegs waren. Anschließend schaute ich die ganze Zeit, ob ich nicht noch einen entdeckte, aber leider war das nicht der Fall. Wir fuhren durch Skelleftea und schauten uns in Byske die Kirche an.

Dann bogen wir links nach Fällfors ab. Dort gibt es am Fluss Byskeälv den Laxfallen Rundweg. Der Fluss hat dort eine Stromschnelle und donnert regelrecht herab, daß einem schwindlig wird beim zusehen. Es gibt ein Lachs-Observatorium. An der Lachs-Treppe sind Scheiben angebracht, wo man die Fische beobachten kann, wenn sie zum Laichen kommen. Leider konnten wir keine sehen.

Gleich gegenüber ist eine Ferienanlage mit Hütten. Wir fragten den Besitzer, ob wir eine Nacht dort bleiben können. Es war nicht viel los und er war einverstanden. Wir konnten uns direkt an den Fluss stellen. Direkt daneben war eine Sauna. Er bot uns an, diese zu benutzen und heizte sie gleich mit Holz an. So hatten wir einen unvergesslichen Abend mit Holzsauna und diesen tollen Blick zum Fluss beim Abkühlen. Einfach nur schön.



Die Stadt Pitea, die wir eigentlich ansteuern wollten, strichen wir aus dem Besichtigungsprogramm, da wir jetzt bereits Richtung Inland unterwegs waren und nicht unbedingt wieder zurück zur Küste wollten. Das nächste Ziel sollte der Ort Arvidsjaur für einen Einkauf sein und danach der Fluss Piteälven. Doch wie wir so die Schotterpiste lang fuhren, waren da so schöne Plätze, wo man Angeln konnte und auf einmal auch ein einsamer See. Wir entschlossen uns spontan hier zu bleiben und den Tag zu verbringen. Es war einfach ein wunderbarer Ort. Der See mit Angelsteg, ein Trockenklo, Feuerstelle, Picknickplatz und Hütte zum Unterstellen. Wir waren ganz allein, weit und breit kein Mensch.


Andreas war gerade dabei sich die Angelkarte online zu kaufen, da kam doch ein Auto angefahren. Das Ehepaar kümmerte sich offensichtlich um den Platz. Die Frau machte die Toilette sauber und der Mann bot Andreas an, mit ihm noch ein Stück weiter zu fahren, wo wieder Internetempfang war, um die Angelkarte zu kaufen. Dann gab er ihm noch Köder zum Angeln und gab Tipps für den Aufbau des Leinensystems.
Den weiteren Tag verbrachten wir hier. Ich putzte erstmal das Womo von außen, da der erste Abschnitt des Schotterweges nach dem Regen in der Nacht eine lehmige Pampe war und alles voll gespritzt war. Andreas baute seine Angel zusammen.


Dann angelte er und es dauerte keine 10 Minuten, da hatte er den 1. Fisch dran. Der sprang aber wieder zurück ins Wasser. Ich pumpte mein SUP auf und ging bei recht starken Wind ins Wasser. Das machte nicht so richtig Spaß und kostete viel Kraft. Etwas später war der See spiegelglatt. Da nutzte ich die Gunst der Stunde und drehte 2 Runden um den See. Was für ein schöner Platz! Ringsherum Wald, alles still.


Andreas hatte unterdessen auch Glück und angelte eine Regenbogenforelle. Die nahm er dann aus und das war unser Abendbrot. Wir grillten sie auf der Feuerstelle. War richtig lecker!


Abends machten wir uns noch ein Feuer. Es kamen noch ein paar junge Leute zum Angeln. Mit einem unterhielten wir uns auf Englisch und Deutsch.

So hatten wir zwei sehr schöne Tage, die eigentlich etwas anders geplant waren. Das Foto für diesen Beitrag habe ich übrigens um 23 Uhr aufgenommen.