Am Montag, 09.06.2025, holten wir das nach, was am Tag zuvor aufgrund des Wetters nicht möglich war: wir fuhren auf den Berg Dundret und sahen uns die Gegend von oben an. Es war sonniges Wetter und wir hatten eine super Sicht. Wir sahen einen großen Tagebau (Erz oder Kupfer) sowie die Stadt Gällivare. Dort oben ist auch die Bergstation des Skiliftes.


Wir fuhren dann noch nach Malmberget und sahen uns dort die Kirche an. Malmberget ist der Ort in der Nähe von Gällivare, der aktuell umgesiedelt wird, da dort weitere Erzvorkommen gefunden wurden, die in den nächsten Jahren abgebaut werden sollen. Viele Häuser stehen bereits leer oder werden gerade abgerissen.

Weiter ging es in Richtung Kiruna auf der E10. Wir fuhren durch ganz viel Wald, vorbei an nassen und sumpfigen Wiesen und vielen Seen und Flüssen. Kurz vor Kiruna machten wir einen Abstecher nach Jukkasjärvi. Dort befindet sich das bekannte Ice-Hotel. Jetzt im Sommer sieht es ziemlich unspektakulär aus, das Dach mit Gras bewachsen und am Ufer des Sees liegen die letzten Eisbrocken.


Wir machten einen kleinen Spaziergang zum samischen Freiluftmuseum und der daneben liegenden Kirche.

In Kiruna, der nördlichsten Stadt in Schweden, war unser erster Anlaufpunkt der „Gasspezialist“. Dort konnten wir unsere leeren Gasflaschen nachfüllen lassen. Wir haben insgesamt 3 Stück dabei, nach 14 Tagen waren 1,5 schon leer. Bei den Temperaturen hier oben, müssen wir doch immer wieder heizen. Und Andreas mag es ja immer kuschelig. Anschließend schauten wir uns das neue Stadtzentrum an. Hier passiert das gleiche wie in Gällivare. Die alte Stadt muss umziehen, da dort Erzvorkommen gefunden wurden. Vieles wurde hier schon neu errichtet, die Bauarbeiten sind im vollen Gang.


Ca. 3km vom neuen Kiruna entfernt, befindet sich die alte Stadt. Ein Teil ist schon leergezogen, aber viele Häuser sind noch bewohnt. Die Kirche soll umgesetzt werden. Dort waren die Arbeiten bereits begonnen.

Kiruna wurde um 1900 quasi neu gebaut, als dort der Erzabbau begann. Erz spielt hier die Hauptrolle. Die staatliche Firma LKAB nimmt den Abbau vor und finanziert auch sämtliche Umbaukosten und Entschädigungen für die Bevölkerung. Das Erz wird auf dem Schienenweg nach Narvik transportiert, von wo aus es dann per Schiff weiter in die Abnehmerländer geht.


Wir suchten uns für die Nacht einen Campingplatz, sehr komfortabel. Das Wetter war so schön, daß wir unsere Stühle rausholen konnten und die Sonne genossen. Ich entdeckte, daß es in der Nähe einen Mittsommernachtswanderweg gibt. Der Abend versprach sonnig zu werden, so konnte ich Andreas überreden, daß wir noch eine „kleine“ Wanderung machen. Wir liefen gegen 21.30 Uhr los, folgten den Symbolen und natürlich ging es hoch auf einen Berg.


Wir hatten eine tolle Sicht auf die Gegend, die schneebedeckten Berge in der Ferne. Es war ganz schön kalt, wir hatten sogar Mützen auf.

Auf der anderen Seite von Kiruna kamen wir wieder an, sahen den Tagebau jetzt im besseren Licht, kamen am Skilift vorbei. Die Sonne verschwand zum Schluss hinter den Wolken. Sie geht ja hier zur Zeit nicht unter. Gegen 24.00 Uhr waren wir wieder am Camper und es war immer noch hell. Ein tolles Erlebnis.



In der Nacht begann es zu regnen, wir schliefen etwas länger. Unser heutiges Ziel war der Abisko Nationalpark. Damit sind wir im äußersten Norden von Schweden angelangt. Die Fahrt war durch den Regen etwas trist, doch dann lockerte der Himmel auf. Die E 10 verläuft hier parallel zur Bahnstrecke nach Narvik und man sah ab und zu die langen Güterzüge, die mit Erz beladen waren. War die Gegend sonst eher nur leicht hügelig, näherten wir uns jetzt den Bergen, die hier teilweise noch mit Schnee bedeckt sind. Später kamen wir an den See Torneträsk, dessen Blau vor den weißen Bergen eine tolle Kulisse abgab.


Jetzt gibt es hier fast nur noch kleine Birken, deren Blätter erst heraus kommen. Wir hatten heute zeitweise nur 4 Grad. Überall kommt das Wasser, teils in Sturzbächen, von den Bergen herunter. Am Abisko Nationalpark angekommen, machten wir eine 6km-Wanderung. Sie führte uns erst entlang eines Flusses und dann etwas oberhalb wieder zurück.




Wir bestaunten den Berg-Rhododendron, der hier gerade blühte. So eine Pflanze haben wir in unserem Garten auch.



Birkenwäldchen wechselten sich mit Graslandschaft ab. Zum Schluß machten wir noch die Runde am Wasserfall.


Wir fuhren noch ein Stück nördlich, sahen an einem Rastplatz noch den Silverfallet.

Noch ein Stück weiter fanden wir unseren heutigen Stellplatz, direkt am Fluss. Wir konnten die untergehende Sonne wunderbar beobachten. Heute ohne Wanderung, ganz bequem im Stuhl mit warmer Decke.


